DER STEIN

Rechercheprojekt zu Verfolgung, Emanzipation und Erinnerung anhand des Rosa Winkel-Gedenksteines


Ich finde es immer wichtig, auch auf die Täter zu schauen. Also wer ist dafür verantwortlich, dass das schwulen Verfolgung überhaupt stattfindet hier?
— Albert Knoll, Forum Queeres Archiv

Anhand von Interviews und Literaturrecherche nähert sich das Projekt “Der Stein” dem Rosa Winkel-Gendenkstein und seiner Bedeutung für die LGBTIQ*-Community(s). Was wird erinnert? Von wem? und auf welche Weise?

Die Kontinuität der Verfolgung schwuler Männer in der BRD war ein einzigartiges Kontinuum der Nazizeit und hat mit gesellschaftlicher Stigmatisierung generationen queerer Menschen und vor allem schwuler Männer geprägt. Der Rosa Winkel Gedenkstein erinnert an die Verfolgung in der NS Zeit und steht beispielhaft für Politisierung, Emanzipation und Erfolg der LGBTIQ-Community. Gleichzeitig hat der zerbrochene Original-Gedenkstein keinen einen Platz im schwul-queeren Zentrum Sub und wirkt dort als Fremdkörper.

Wie schauen heutige, junge queere Menschen auf dieses Gedenken und auf den Gedenkstein? Wie ist ihr Verhältnis zu queerer Geschichte? Was haben wir verloren, was verdrängt und was gewonnen?


Nächstes Stück: Unter Löwen | Theaterstück

 
 

Lacrimosa 2020

Performative Untersuchung eines zeitgenössischen Requiems von Lea Ralfs und Jan Geiger UA 9.12.2021 PATHOS Theater München


Ach, weißt du, Aussterben ist ja nur so ein abstrakter Begriff, sterben muss jede für sich allein.

»Lacrimosa 2020« variiert Themen und Form des klassischen Requiems, aktualisiert sie für das 21. Jahrhundert und unternimmt dabei den Versuch einer Reflexion des Corona-Jahres 2020. Auf der Bühne: Ein Chor, der nicht proben darf. Schon vor dem ersten Ton wird der Strom abgestellt – es darf nicht mehr gesungen werden. Doch was macht ein Chor ohne Stimme? Wie ohne Gesang die Toten betrauern?

Erzählt wird von einem diversen Ensemble mit dem Körper, mit Bewegungen, Gesten und Gebärden, während vorproduzierte Texte über Lautsprecher erklingen – ein Gedankenstrom, der nach der der Kunst im System fragt, nach dem Virus im Gedicht, nach privaten Begebenheiten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, der sich nach Kontakt sehnt, sich an die Demokratie wendet, über eine neue Gesellschaft und neue Formen Darstellender Kunst nachdenkt.

Mit Glitter und Konzertkleidung, mit Klängen klassischer Requien und E-Piano entsteht aus individuellen Trauergesängen ein heterogenes Bild des Jahres 2020.

Vorstellungen: DO 9. – SA 11.12. | 20 Uhr

Darsteller*innen: Fatima Dramé, Janisha Jones, Dennis Fell, Lea Ralfs, Judith Huber, Jan Geiger, Leonard Burkhardt | Musiker*innen: Michael Gumpinger (Klavier/E-Piano), Lea Ralfs (Trompete), NN (Klarinette) | Regie: Lea Ralfs | Co-Regie: Judith Huber | Text: Jan Geiger | Musikalische Leitung: Michael Gumpinger | Choreografie: Stephan Herwig | Ausstattung: Marie Jaksch | Dramaturgie: Katharina Engel | Produktion: Charlotte Oeken | Presse: Simone Lutz | Fotografie: Lea Mahler | Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München


Nächstes Stück: Unter Löwen | Theaterstück

 
 
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Die Vermischung der Arten am Rand des Holozäns

Text für Theater | Leseprobe (PDF)


Miko steht vor einer großen Gruppe gestrandeter Buckelwale: Würde man ganz weit hinaus zoomen, lägen sie da wie Nacktschnecken in der Sonne.

Miko sprengt gestrandete Wale, Hannah will die legale Abtreibung in Deutschland ermöglichen und Lisa forscht an Pflanzen-Tier-Hybriden. Friedrich Welwitsch erforscht Pflanzen in 18 Jahrhundert und ein*e Avatar*in versucht aus unendlich ferner Zukunft hinter den Schleier der Vergangenheit zu blicken: Große Umwälzungen stehen bevor und die drei Frauen treffen sich an unwahrscheinlichem Ort zum Kaffee.

4 D mindestens | +X

Uraufführung frei


 
 
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two stories

Recherche, Annäherung | Leseprobe (PDF)


Die Opfer kennen wir nicht, wollen sie nicht kennen, dürfen sie nicht kennen. Denn Opfer leiden. Und ihr Leid, das wollen wir nicht.

Was geschieht, wenn der Leiter einer angesehenen Institution wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung angezeigt wird? Wessen Geschichte wird erzählt und von wem? Und welches Verhältnis hat das Theater zu sexueller Gewalt in seinen Texten und seinen Strukturen?

2020 gefördert durch ein Arbeits- und Recherchestipendium der Stadt München

2021 gefördert “Tour des Textes” des Netzwerks Münchner Theatertexter*innen, der Wiener Wortstätten und des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben, Berlin.


 
 
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Innuendo

Stückentwicklung von Lea Ralfs und Jan Geiger


Don’t try so hard

Hans Ralfs war angesehen und schwul - in den 70ern. Freddie Mercury einer der größten Rock-Ikonen aller Zeiten. Was geschieht, wenn eine Enkelin in ihrer Sehnsucht nach dem Großvater, den sie nie gekannt hat, Bilder verschmelzen lässt? Was hat der Großvater uns noch zu sagen?

Premiere am 03.09.2020 im [ Pathos Theater ]

Wiederaufnahme 2021, eingeladen zum FreischwimmenXRodeo Festival 2022 und Hauptsache Frei 2023!

Außerdem wird das Stück im Rahmen des Programms “Neustart Kultur - 100 Neue Stücke für ein großes Publikum” des Deutschen Literaturfonds auf der Seite des Pathos Theater als kompletter Text präsentiert!


 
 
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Drag Me Out

Text für eine Dragqueen | Teil des Projekts „Münchner Schichten“ | Leseprobe (PDF)


Max, du bist komplett durch! Die alte Bitch hat nicht mehr alle Latten am Zaun!

Wer ist die Dragqueen vor dem Rampenlicht, was ist der Mönch vor dem Nirvana, wo kann man hin, wenn der Exfreund dich rausschmeißt und wann schließt das Fitnessstudio? München baut Mauern als Schutzraum, als Gefängnis, als Kulisse, für die Welle im Eisbach. Drag ist der Vorschlaghammer.

Urauffürung: 2. März 2019 in München | Regie: Clara Hinterberger | Bühne und Ausstattung: Theresa Scheitzenhammer | Dramaturgie: Benno Heisel | Dragqueen: Janisha Jones

Eingeladen zu den bayrischen Theatertagen 2020


 
 
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Runaway

Text für Theater | Co-Autorin Alice Asper | Leseprobe (PDF – Drei Masken Verlag)


Das nun Gezeigte ist nur insofern real, wie ein Hologramm real ist. Die Person ist nicht anwesend. Bitte bestätigen sie.

Eine Familiengeschichte, eine Zukunftsvision: Anja, besucht in naher Zukunft das Hologramm ihres Onkels, der vor einigen Jahren in Thailand starb. Wer war dieser Mensch? Trinker, Lebemann, Familienvater, Hochstapler oder Suchender oder Verlorener? Oder alles zugleich? Eine Reise durch die alte BRD und in die Abgründe einer Familie.

3 H | 4 D

Uraufführung frei


 
 
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Kontraruf

Text für Theater | Leseprobe (PDF – Drei Masken Verlag)


Und du stehst auf einem Berg und der Schweiß sickert durch deine Wimpern und alles beginnt sich zu drehen und du lächelst.

Kontraruf ist ein atemloser Monolog, ein Rausch, eine Meditation: „Du bist oben angekommen und stehst unter dem stählernen Gipfelkreuz, daran ein kleiner Briefkasten, in dem das Gipfelbuch verstaut ist und das Kreuz spannt sich an Drahtseilen von Fels zu Fels, unter dir verschwimmt das Tal. Der Rücken ist nass, dir läuft ein Schweißtropfen in das rechte Auge, du spürst ihn genau, wie er sich in den Wimpern verfängt und dann hindurchgleitet, du zwinkerst und er springt in jede Richtung auseinander. Du atmest aus und atmest ein, tief, denn du bist erschöpft und die andere Person sieht dich an und lächelt und du denkst, dass du sie hinunterwerfen solltest.“

Uraufführung frei


Nächstes Stück: Runaway | Text für Theater

 
 
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Unter Löwen

Theaterstück | Leseprobe (PDF – Drei Masken Verlag)


Mein Vater kam von der Jagd mit diesem Gesichtsausdruck zurück; dieser Schweiß, der Gestank und der Blick: Irgendetwas zwischen Erlösung und Wahnsinn.

Sebastian ist Verfassungsschützer und in Sorge: Schon seit einer Weile beobachtet man Neonazis, die man jedoch nicht greifen kann. Durch einen Coup seiner Ex-Geliebten gelangen sensible Dokumente an die Öffentlichkeit, und er wird als Whistleblower zum Helden wider Willen.

Auch Andreas hat sich nicht selbst in seine aktuelle Lage gebracht: Als Staatsbeamter im Verteidigungsministerium muss er für eine Bestechung durch einen Waffenlobbyisten geradestehen, die seine Frau eingefädelt hat. Der Druck der Öffentlichkeit wird für ihn jedoch unerträglich.

Die Neonazis Ron und Simon indessen üben bereits den Umgang mit Sprengstoff und Schusswaffen.

3 D | 3 H

Uraufführung frei


Nächstes Stück: Kontraruf | Text für Theater

 
 

Stücke

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Waidwund

Monolog | Leseprobe (PDF)


Ein Mann in auswegloser Lage? Ein Sextraum, eine Fieberfantasie? Ein atemloser Monolog über die Befreiung der Sexualität, das Fallenlassen und die Jagd nach dem Glück und den unmöglichen Ort an denen man Freiheit finden kann.

Ein Mann geht in eine Bar, um nur ein Bier zu trinken. Er flieht vor dem Gewitter, das draußen jeden Augenblick niedergehen wird und in dieser Situation findet er sich an einem Ort wieder, den er noch nie gesehen hat, dessen Regeln er nicht kennt und wo er droht, sich zu verlieren – oder frei zu sein.

Uraufführung frei


Nächstes Stück: Kow Loon | Theaterstück

 
 
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Kow Loon

Theaterstück | Leseprobe (PDF – Drei Masken Verlag)


Anscheinend will hier niemand Business machen, so wie Sie verhandeln!

Im Aquarium, dem zentralen Konferenzraum eines Konzerns, in dessen verspiegelten Wänden jeder jeden beobachtet, beraumt Geschäftsführer Edwin ein geheimes Krisentreffen mit seinem ehemaligen Protegé, dem Emporkömmling Johannes, und dem Opportunisten Henry an. Von seiner Affäre weiß er, dass ein wichtiger Investor nicht mehr zahlungsfähig ist - das Aus für die Firma. Edwin wittert seine Chance, sich mit einer Summe in Millionenhöhe unbehelligt davonzumachen, aber alle anderen haben auch ihre Pläne. An Familie, Freundschaft oder gar Moral wird hier kein Gedanke verschwendet. Man rennt nicht davon, ohne wenigstens noch eine anständige "Abfindung" mitzunehmen.

1 D | 4 H

Uraufführung: 22. Mai 2015 am Landestheater Coburg | Regie: Alice Asper | Dramaturgie: Dirk Olaf Hanke | Ausstattung: Karlheinz Beer


Nächstes Stück: Unter Löwen | Theaterstück